Ziele der Einzelhandelsentwicklung Troisdorf
Wie auch das bisherige Einzelhandelskonzept sieht auch die Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes Troisdorf ein hierarschisches Prinzip und damit ein Netz von Zentren unterschiedlicher Funktionen für den Einzelhandel in Troisdorf vor.
Vor dem Hintergrund der landesplanerischen und der kommunalentwickunspolitischen Zielsetzungen sowie der Analyseergebnisse werden zudem zentrale Zielsetzungen formuliert, die der zukünftigen Entwicklung des Einzelhandelsstandortes Troisdorf als Orientierung dienen sollen:
- Oberziel A: Sicherung der mittelzentralen Versorgungsfunktion der Stadt Troisdorf
- Oberziel B: Stärkung der Funktionsvielfalt der Zentralen Versorgungsbereiche
- Oberziel C: Sicherung einer flächendeckenden Nahversorgung im gesamtem Stadtgebiet
- Oberziel D: Sicherung des funktion gegliederten Stadnortkonzeptes der Stadt Troisdorf
- Oberziel E: Schaffung von Planungs- und Investitionssicherheit
Funktionierende Zentren
Mit der Innenstadt von Troisdorf als dem Hauptzentrum und zentralem Einkaufsort, dem ergänzendem Stadtteilzentrum Spich sowie den für die Nahversorgung wichtigen Stadtteilzentren von Sieglar, Oberlar und Friedrich-Wilhelms-Hütte rücken die vorhandenen Zentren in den Mittelpunkt der Betrachtung, wenn es um die Zukunftsentwicklung des Einzelhandels in Troisdorf geht.

Der Einzelhandel als alleiniger Anziehungspunkt einer Innenstadt verliert jedoch zunehmend an Bedeutung und es gilt mehr denn je in einer ganzheitlichen Betrachtung die Innenstadt als vielfältigen Einkaufs-, Dienstlesitungs-, Wohn- und Freizeitstandort zu verstehen. Neben der Optimierung der Angebote einer Innenstadt (HANDEL, WOHNEN, KULTUR, FREIZEIT) sind zudem folgende Handlungsfelder zur Attraktivierung der Innenstadt zu beachten:
- städtebauliche Attraktivierung der Innenstadt (ERSCHEINUNGSBILD)
- Verbesserung der innerörtlichen Verkehrssituation (VERKEHR)
- Steigerung der Erlebnisqualitäten (ERLEBNISQUALITÄT)
- stärkere Profilierung als Einkaufsstadt nach innen und außen (IMAGE)
Zukunftsfähige Nahversorgung
Die Sicherung einer möglichst flächendeckenden Nahversorgung im gesamten Stadtgebiet bildet eine der wesentlichen übergeordneten Zielsetzungen der Einzelhandelsentwicklung in Troisdorf.
In weiten Teilen des Stadtgebietes steht der Troisdorfer Bevölkerung eine fußläufige Nahversorgungsstruktur zur Verfügung. Die überwiegende Anzahl der Bürger der Innenstadt mit den östlich angrenzenden Wohngebieten, aber auch die Bewohner aus den Stadtteilen Spich, Sieglar, Friedrich-Wilhelms-Hütte, Bergheim und Müllekoven finden bereits in einer Entfernung von weniger als 700 Meter Luftlinie einen Lebensmittelmarkt. Nicht in dieser Qualität versorgt sind demnach Teile von Sieglar und Bergheim sowie die Ortsteile Altenrath und Kriegsdorf. Damit fällt die Nahversorgungsqualität in Troisdorf etwas besser aus als im Bundesdurchschnitt, wenn man den Ergebnissen einer bundesweiten Repräsentativbefragung des cima-Monitors 2019 folgt.
Es ist erklärtes Ziel des vorliegenden Einzelhandels- und Nahversorgungskonzeptes, den Einzelhandel mit zentren- und nahversorgungsrelevanten Sortimenten auf die Zentralen Versorgungsbereiche zu konzentrieren. Gleichzeitig ist aber auch festzustellen, dass die Versorgung der Bevölkerung mit Waren des täglichen Bedarfes in fußläufiger Entfernung von der Wohnung nicht allein über die fünf Zentren sichergestellt werden kann.
Daher gelten folgende Empfehlungen:
- keine Ausweisung zusätzlicher Nahversorgungszentren
- nahversorgungsrelevante Ergänzungsangebote in städtebaulich integrierten Lagen zur Sicherung der wohnungsnahen Versorgung
- Ergänzungsstandort Im Zehntfeld mit stadtteilübergreifender Versorgungsfunktion
Entwicklung der Fachmarktstandorte
Fachmarktstandorte ergänzen die Zentren und die nahversorgungsrelevanten Ergänzungsstandorte durch die räumliche Konzentration von groß- und kleinflächigen Einzelhandelsbetrieben ohne zentren- oder nahversorgungsrelevante Kernsortimente.
Im Rahmen der Bestandsaufnahme der Fachmarktstandorte im Stadtgebiet Troisdorf wurde der Standortbereich Heuserweg als Sonderlage des großflächigen Einzelhandels ohne zentren- oder nahversorgungsrelevante Kernsortimente im Stadtteil Spich identifiziert. Maßgebliche Anbieter sind hier ein TOOM Baufachmarkt und eine Filiale der Fa. DÄNISCHES BETTENLAGER.
Der Standortbereich Im Zehntfeld wurde als Ergänzungsstandort mit stadtteilübergreifender Nahversorgung eingestuft.
Innerhalb des Zentrenkonzeptes wurden über diese bestehenden Fachmarktstandorte hinaus keine zusätzlichen Sonderstandorte dargestellt. Leitend hierfür sind die folgenden Aspekte:
- begrenzte Nachfrage nach Fachmarktstandorten durch großflächige Einzelhandelsbetriebe ohen zentren- oder nahversorgungsrelevante Kernsortimente
- Gefahr der Etablierung von zentrenrelevanten Fachmärkten an den Sonderstandorten
- Flächenpotenzial am Standort Im Zehntfeld

Die öffentliche Beteiligung fand vom 15.06. bis einschl. 24.07.2020 statt. Es folgt die Beratung und Beschlussfassung der politischen Gremien.